Seit Menschengedenken ziehen große Teile der Khentorei auf ihren riesigen Einhörnern als Nomaden durch die weite Ebene nordöstlich der Berge von Thoranien. Es sind die Alnei, einer der fünf Stämme der Khentorei und der größte. Die anderen Stämme leben etwas zurück gezogener als die Alnei, sind aber alle dabei, wenn es auf die Mitsommernacht zugeht. Denn jedes Jahr um dieselbe Zeit lagern sie am Fuße der blauen Berge, um ihre neuen Gebieter zu wählen.
Die anderen vier Stämme der Khentorei sind:
Der Stamm der Elche. Er lebt im hohen Norden im ewigen Eis und ernährt sich hauptsächlich von den hier noch zahlreich vorkommenen riesigen Walpotten, die eine Plage der Weltmeere geworden sind, weil sie alles fressen, was sie sehen. Der Ahnherr des Stammes ist der Elch Sigurt, der sie einst in dieses Land führte.
Der Stamm des Falken schließt sich mit seinem Jagdrevier südlich an und ist der kleinste Stamm. Er steht unter dem Schutz der Alnei und nimmt auch oft an deren Zeremonien teil, wenn die Alnei in der Nähe sind. Ihre Nahrung sind hauptsächlich Kaninchen, die ihnen ihr Gott Falko immer wieder zeigt.
Der Stamm des Lachses lebt am großen See, aber auch an den Flüssen bis ans weite Meer. Von dort sind einst ihre Götter gekommen, die den Fluß hinauf sprangen und ihnen zeigten, wie sie in Frieden und im Einklang der Natur leben können.
Der Stamm der Wälder lebt südlich der großen Ebene an der Grenze zu den Wäldern von Goschura. Sie sind Sammler und leben von dem, was ihnen der Wald so bringt. Dabei sind sie auch nicht wählerisch und manchesmal steht eine schmackhafte Suppe aus Farn und Borcuskäfern, abgeschmeckt mit einer winzigen Portion ranzig gewordenem Sangafett und dem Öl des Citranostrauches auf ihrem Speiseplan.
Die Geschichte aber, die hier erzählt wird, soll von den Alnei handeln, dem Stamm des Wolfes, der, wie schon erwähnt, die weiten Ebenen bevölkert und als Volk der Jäger den weithin größten Stamm der Khentorei bildet. Für die Jagd haben die Alnei ganz besondere Tiere, die nur in der Pampaja leben können und von den Alnei liebevoll gezüchtet und aufgezogen werden. Und nur die Männer der Alnei können dann die prachtvollen, gehörnten Pferde, die Davlani, reiten.
Bei der Aussprache ist zu beachten, dass die beiden Buchstaben e und i nicht zu einem ai zu verbinden sind, sondern richtiggehend als e-i ausgesprochen werden. Also Khentore-i oder Alne-i.